Vor Ort im Kreis Gütersloh

GRÜNE UNTERNEHMENSTOUR IN LANGENBERG

Langenberg, 27.07.2021

„Unsere lokale Wirtschaft steht vor der Herausforderung sich fit für die Märkte der Zukunft zu machen – welche dominiert werden von Klimaneutralität und der Anforderung an Nachhaltigkeit in allen Produktionsschritten. Aufgabe der Politik ist es eine notwendige Planungssicherheit und Anschubfinanzierungen, besonders für mittlere und kleinere lokale Betriebe, bereitzustellen. Ich kämpfe für eine grüne Wirtschaftspolitik, welche diese Verantwortung annimmt und damit unsere Industrielle Basis und damit die Jobs von Morgen sichert“, so Stölting

Um auf dem Markt bestehen zu können, müssen sich Unternehmen immer auch ein Stück weit neu erfinden, innovative Wege einschlagen und auf unerwartete Herausforderungen flexibel reagieren. Aber wie schlägt sich die heimische Wirtschaft während der Coronakrise? Und welche Weichen werden gestellt hin zu nachhaltigerem Wirtschaften? Diese und weitere Fragen haben der Grüne Ortsverband Langenberg zusammen mit ihrem Bundestagskandidaten Sebastian Stölting vor Ort gestellt. Ihre Unternehmens-Radtour war Auftakt des lokalen Bundestagswahlkampfs. Sie hat die Gruppe zu drei Langenberger Unternehmen geführt, die in ihrer Unterschiedlichkeit eine beeindruckende Bandbreite an Ideen spiegelt.

Nicht nur durch die energiesparenden Produkte im Vertrieb, sondern auch durch das ganzheitliche Konzept ihres Firmenstandorts überzeugt die Firma Reinhard von Zons. Neben der auffallenden Bauweise des Firmengebäudes, ist dieses auch durch angewandte Technik wie Wärmepumpe in Kombination mit Erdsonde und Photovoltaik ganzjährig optimal temperiert. Ähnliche Wege gehen, wie Reinhard von Zons berichtete, auch immer mehr Privatleute. Das Kerngeschäft der Fa. von Zons liegt in der Sanierung von Bestandsgebäuden sowie die Beratung und Unterstützung der Kunden bei KFW Anträgen. Der Austausch einer alten Ölheizung wird mit bis zu 45% durch die KFW gefördert. Diese Förderung sei der richtige Weg, so Direktkandidat Stölting, da veraltete Technik in Bestandsgebäuden einen Großteil des CO2-Ausstoßes in Deutschland zu verantworten habe. Mittelfristig streben die Grünen an, die bisherige Sanierungsquote von 1% zu verdoppeln, um schneller CO2 einzusparen.

Die zweite Etappe führte die Bündnisgrünen in die direkte Nachbarschaft zur Firma Milacor. Auch hier spielt Nachhaltigkeit allein schon aufgrund der vertriebenen Produkte eine große Rolle. Milacor ist Pionier im Bereich magnetischer, beschreibbarer Ober- und Wandflächen. Mit den Produkten von Milacor ausgestattete Schul- und Geschäftsräume können auf Grund nicht mehr notwendiger Flip-Chart-Bords oder Whiteboards viel Papier einsparen und auf Bohrungen in Raumwänden verzichten. Geschäftsführer Michael Langewender erstellt zusammen mit externen Chemikern Rezepturen der Farben und macht sich im Zuge der Optimierung auch stets Gedanken seine Produkte umweltfreundlicher zu machen, auch wenn er wissen lässt, dass es ganz ohne Chemie nicht gehen wird. Milacor musste, wie viele andere Unternehmen, während der Coronakrise umdisponieren und kreativ werden. Da große Teile der Kunden plötzlich im Home-Office arbeiteten, war die Nachfrage nach ihren Produkten in Bürogebäuden und Schulen zurückgegangen. Der temporäre Vertrieb von Lehrbüchern rückte in den Fokus der Firma, um freie Kapazitäten auszulasten. Langewender resümiert den Besuch: „Es war ein interessanter Austausch über Kultur sowie über wirtschaftliche Themen. Ich habe viele Anregungen und Ideen zur CO2-Vermeidung und Kreislaufwirtschaft mitgenommen.“

Den Abschluss fand die Runde bei der Führung durch die heimische Brauerei Hohenfelde. Sophia Schütze und Markus Korfmacher erläuterten Kandidat Stölting eindrucksvoll die Herausforderungen des regionalen Unternehmens während der Pandemie. Der Austausch drehte sich auch über die Trends im Brauereigewerbe, unter der Berücksichtigung der sich wandelnden äußeren Voraussetzungen. Die Einführung von CO2 Preisen regt natürlich bei allen Betrieben, ein größeres Streben nach Nachhaltigkeit, Steigerung von Energieeffizienz und Verringerung des CO2 Ausstoßes an. Die Hohenfelder Brauerei ist hier durch den lokalen Bezug ihrer Rohstoffe, der kleinen effizienten Produktion in Langenberg, und des sehr lokalen Vertriebs mit kurzen Wegen gut vorbereitet. Und besitzt, mit ihrem großen Fokus auf Regionalität, bereits eine notwendige Kernkompetenz für die nachhaltige Transformation. Der Wandel der Wirtschaft – wie leider schon die Corona Pandemie – fordert dennoch gerade kleineren und mittleren Betrieben viel ab – deshalb ist hier die Unterstützung der Politik besonders wichtig.